Burnout

Burnout kann sich recht unterschiedlich zeigen. Betroffene fühlen sich häufig ausgelaugt, ausgebrannt oder verheizt. Da jeder Mensch einzigartig ist, zeigen sich auch die Symptome vielfältig. Nachstehend finden Sie eine Zusammenfassung über mögliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeit.


Häufige Symptome

  • Energiemangel
    Müdigkeit, Niedergeschlagenheit…
  • Anspannungszustände
    hohes Stresslevel…
  • besondere Empfindlichkeit gegenüber zusätzlichen Reizen (zB Musik, viele Stimmen etc.)
  • „schwarzer Humor“
    Zynismus
  • „innere Kündigung“
    (Job bereits innerlich gekündigt), Misstrauen Distanzierung
  • Resignation
    Lähmung, Trägheit…
  • Körperliche Symptome
    wie zB. Herzrasen, Schweißausbrüche, Tinnitus, Schmerzen in verschiedenen Körperregionen (zB Rückenschmerzen), etc.
  • Reduzierte Leistungsfähigkeit (gefühlt und/oder tatsächlich)
    Konzentrationsprobleme…
  • Schlafstörungen
    Symptome aus dem Bereich der Depression
    (Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Mutlosigkeit, Suizidgedanken, Ängste, etc.)
  • Sozialer Rückzug

Die Ausnahme bestätigt die Regel

Hierbei handelt es sich um keine vollständige Auflistung der Symptome. Manchmal sind burnout-gefährdete Menschen noch sehr „funktionsfähig“, dh. erleben noch über einige Zeit gute Leistungsfähigkeit bzw. fühlen sich ok. Die Alarmzeichen sind vielleicht auf einer ganz anderen Ebene sichtbar (wie zB eine rätselhafte Krankheit, da der negativ erlebte Stress auch Einfluß auf unser Immunsystem hat). Oder aber es treten plötzlich in scheinbar harmlosen Alltagssituationen panikartige Zustände auf.

Frau am PC denkend

Ursachen für ein Burnout

Jeder Mensch benötigt für Leistungseinsatz ausreichend Erholungsphasen. Das unterscheidet uns u.a. von Maschinen (aber selbst die brauchen Wartung). Das klingt vielleicht platt – ich schreibe dies hier jedoch ganz bewusst so ausdrücklich, weil dies ein Faktor ist, der zwar selbstverständlich anmutet, jedoch in unserer sehr leistungsorientierten Gesellschaft sehr häufig zu kurz kommt. Stark verkürzt können die Ursachen im Bereich Arbeitsbelastung und Erholungsmangel ausgemacht werden. Hinzu kommen Merkmale am Arbeitsplatz, die diesen krankmachenden Prozess begünstigen:

 

Häufige Symptome

  • „high demand, low influence“ – „hohe Ansprüche, wenig Einfluss“
    Viel Arbeit und Verantwortung bei gleichzeitig wenig Einflussmöglichkeit/Mitbestimmungsmöglichkeit. Damit verbunden ist beispielsweise zudem: schwer messbarer persönlicher Erfolg
  • Mangel an Wertschätzung / Anerkennung
  • Unfairness
  • Wertekonflikte
    (Firmenphilosophie steht in Widerspruch zu persönlichen Überzeugungen)
  • Jobunsicherheit
  • lange Arbeitszeiten, Schichtarbeit
  • Hoher Zeitdruck
  • Mangelnde (soziale) Unterstützung
  • Konflikte
Stress Mann

Zwischen Job-Engagement und Burnout

Burnout kann wie eine Art Notbremse verstanden werden: Bei einem fortgeschritten Stadium geht oft wirklich gar nichts mehr: Dann brauchen Betroffene nicht selten lange Erholungsphasen (lange Krankenstände, aufwendige Reha und Therapie) um wieder zu einem für sie passenden Lebensgefühl zurück zu finden.
Burnout ist jedoch nicht zu sehen wie ein starrer oder plötzlicher Zustand. Vielmehr bewegen sich Betroffene auf einem Kontinuum zwischen Jobengagement und Burnout. Insofern ist es empfehlenswert, schon bei dem ersten Verdacht, genauer hinzuschauen. Es gilt eine Balance zwischen Anstrengung/Leistung/Arbeit und ausreichenden Erholung zu finden. Und die unterschiedlichen Lebensbereichen in ein ausgeglichenes Verhältnis zu stellen (Arbeit, Familie/Partnerschaft, Soziale Kontakte/Freundschaften, Persönliche Interessen). Burnout ist in seiner Schwere ein nicht zu unterschätzendes Phänomen. Meist ist eine professionelle Unterstützung durch Psychotherapie oder Coaching notwendig, damit die Lebenssituation reflektiert, eigenen Handlungsspielräume identifiziert und die eigenen Verhaltensmuster verändert werden können.

 
Zahlen und Daten

  • 1 Mio ÖsterreicherInnen gelten als Burnout-gefährdet
  • 1,5 Mio ÖsterreicherInnen leiden unter Stress (80 % der 14-65 Jährigen)

 
Diagnose

Offiziell ist Burnout keine Diagnose nach dem ICD-10. Im Gesundheitssystem wird es meist mit folgenden offiziellen Diagnosen belegt:

  • Erschöpfungsdepression F 32.9
  • Anpassungsstörung F 43.2
  • Probleme verbunden mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung Z 73